Tagung 22. + 23 Mai 2015

Kulturgeschichte und Architekturpraxis
des Auditiven zum Nachhören

Zum Entwerfen und Hören auditiver Räume

Architektur kann man hören. Sei es das steinerne Foyer als repräsentative Eingangshalle oder die bevölkerte Einkaufsstraße mit ihren Betriebsanzeigen oder Werbebotschaften. Der spezifische Klang eines Ortes bestimmt, wie wir unsere gebaute Umgebung wahrnehmen und erleben.
Kulturgeschichtlich entwickelt sich die Stadt in Richtung eines Signalraums, in dem auditive, visuelle, haptische und olfaktorische Signale einander durchdringen.
Die Tagung nähert sich der Konstruktion und Wahrnehmung unserer gebauten Umwelt daher aus zwei Richtungen:
› aus der Architekturpraxis des konkreten Planens und Entwerfens der gebauten Stadt
› aus Sicht der Kulturgeschichte, die historische, zeitgenössische und futuristiche Deutungen der Signalstadt entwirft.

Themen & Ziele der Tagung
I. Entwurfslehre und Planungspraxis in der Architektur
Die Tagung brachte Architekt_innen und Planer_innen zusammen, die Entwurfsmittel und -methoden vorstellten, um die hörbare Dimension von Raum in der Architekturausbildung zu integrieren. Denn in der Architekturpraxis ist eine auf das Hören bezogene Entwurfshaltung noch wenig verankert. Dagegen eröffnen Klangaufnahmen als hörbare Instrumente eine andere Ebene des architektonischen Denkens.

II. Kulturgeschichte und Kulturtheorie des Signalraums
Die Signale im urbanen Raum aus Benachrichtigungs-, Warn-, Status-, Jubel- und Alarmklängen nehmen unaufhörlich zu, doch die Gestaltungsprinzipien dieser Signale und deren Sendemuster zwischen zusätzlich visuellen, haptischen, kinästhetischen und ihren auditiven Qualitäten sind nach wie vor ungeklärt. Die Tagung bringt Kulturhistoriker und Gestaltungstheoretiker zusammen, um zu erkunden, wie unsere gebaute Umgebung geprägt wird von auditiven Gestaltungen.

III. Exkurs: Auditives Entwerfen und mediale Vermittlung
Einen Ausblick in potenzielle Praktiken des auditiven Bauens bilden ausgewählte Sound- und Signal walks während der Tagung sowie eine Diskussionsrunde, in der die mediale Vermittlung von Architektur durch Zeitschriften, Bücher und Websites kritisch auf ihre auditiven Ambitionen und Grenzen befragt wird.

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