Tagung 22. + 23 Mai 2015

Kulturgeschichte und Architekturpraxis
des Auditiven zum Nachhören

Kurzbiografien

Peter Androsch Der 1963 in Wels geborene österreichische Künstler widmet sich nach diversen Ausbildungen, Arbeits- und Studienaufenthalten und Tourneen in Europa, Afrika und den USA seit den 1990er Jahren intensiv der kompositorischen Tätigkeit in den Feldern Musiktheater, Multimedia, Orchester, Kammermusik, Chor, Elektroakustik, Bühnen-, Filmmusik (z.B. „Hasenjagd“). Zahlreiche Veröffentlichungen und Auszeichnungen begleiten seine Arbeit wie z.B. die Nominierung zum deutschen Bühnenkunstpreis „Faust“ mit der Kinderoper „Freunde!“ an der Staatsoper Hannover 2012. Seit 2003 ist Peter Androsch Lehrbeauftragter an der Universität für Gestaltung in Linz. Als musikalischer Leiter der Europäischen Kulturhauptstadt Linz 2009 gründete er 2006 Hörstadt, das Labor für Akustik, Raum und Gesellschaft. Peter Androsch ist als Musiker, Raumund, Schriftkünstler, Forscher, Schreiber und Vortragender aktiv.

Sam Auinger ist Sonic Thinker, Komponist und Sound Artist. Gemeinsam mit Bruce Odland gründet er 1989 O+A. Ihr zentrales Thema ist hearing perspective. Bekannt sind sie für ihre permanenten Klanginstallationen im öffentlichen Raum, wie u.a. bei den Arbeiten Harmonic Bridge MassMoca (US) seit 1998 und Sonic Vista Frankfurt (D) seit 2011. Von 2008 bis 2012 war er Professor an der UdK Berlin und leitete den Fachbereich experimentelle Klanggestaltung im Masterstudiengang Sound Studies. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit arbeitet er mit Stadtplanern und Architekten zusammen, hält Vorträge und leitet Workshops und ist häufig Teilnehmer bei internationalen Symposien zu den Themen Stadtplanung, Architektur, Medien, Wahrnehmung und Sound.

Karsten Michael Drohsel, Dipl.-Ing. der Stadt- und Regionalplanung und derzeit beschäftigt als Projektentwickler im Bereich Wissensmanagement einer Bundesvereinigung. Parallel zu seiner Arbeit schreibt er an seiner Doktorarbeit über handlungsbasierte Erinnerungskultur und hat in diesem Rahmen in Stuttgart das Joseph Süß Oppenheimer-Archiv gegründet. Er ist Gründer der Mobilen Universität und von mikromakrowelt, einem Büro für Stadtforschung, experimentelle Raumpraxis und urbane Bildung.

Lukas Feireiss arbeitet als Kurator, Schriftsteller und Künstler in der internationalen Vermittlung von zeitgenössischer Kunst, Architektur und visueller Kultur jenseits disziplinärer Grenzen. Feireiss unterrichtet an verschiedenen Universitäten im In-und Ausland. Er ist Herausgeber und Kurator zahlreicher Publikationen und Ausstellungen.

Moritz Holfelder studierte Kunstgeschichte, Germanistik und Publizistik an der LMU in München. Seit 1985 ist er als freier Hörfunk-Redakteur und -Autor für den Bayerischen Rundfunk tätig mit den Spezialbereichen Film und Architektur. Seit 2010 hat er gemeinsam mit dem Berliner Verlag DOM Publishers eine Hörbuchreihe über Architekten entwickelt und wurde fu?r die ersten drei CDs über Peter Zumthor, Zaha Hadid und Daniel Liebeskind 2012 mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet. Außerdem hat er einige Bücher geschrieben, zuletzt „Der Palast der Republik. Aufstieg und Fall eines symbolischen Gebäudes“ (Christoph Links Verlag) sowie „Werner Herzog. Die Biographie“ (Langen Müller).

Thomas Kusitzky erforscht die Prozesse auditiv-architektonischen und auditiv-städtischen Entwerfens und Gestaltens. Einen Schwerpunkt bilden dabei die gesellschaftlich-kulturellen Bedingungen solcher Prozesse, die auch Thema seiner Dissertation sind. Kusitzky ist Doktorand der Fakultät Architektur an der Bauhaus-Universität Weimar und Stipendiat der Thüringer Graduiertenförderung. Bereits 2006 gründete Thomas Kusitzky gemeinsam mit einem Kollegen die Auditory Architecture Research Unit an der Universität der Künste Berlin (UdK) und ist seither Mitglied des Leitungsteams. Seit 2008 lehrt er am UNI.K - UdK | Studio für Klangkunst und Klangforschung. Von 2012 bis 2014 unterrichtete er außerdem im UdK-Masterstudiengang Sound Studies. Im Rahmen eines einjährigen Forschungsprojektes war Kusitzky von 2012 bis 2013 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Gegenwartskunst der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK). Thomas Kusitzky studierte Musik an der Hochschule für Musik Hanns Eisler sowie Sound Studies an der Universität der Künste Berlin.

Trond Maag ist Urbanist und setzt sich mit Fragen zu Qualität und Entwicklung von städtischen Räumen auseinander. Er studierte Bauingenieurwissenschaften in Zürich und Urbanistik in Oslo. Für seine Thesis zu Urbanität und Stadtklang wurde er mit dem European Soundscape Award 2013 ausgezeichnet. Er führt Studien durch, unterstützt Forschungsprojekte und initiiert Planungen und andere Vorhaben in der Stadt.

Dietmar Offenhuber ist Assistant Professor und Leiter des MFA (Master of Fine Arts) Programms für Informationsdesign und Visualisierung an der Northeastern University in Boston. Er promovierte am Massachusetts Institute of Technology Department of Urban Studies and Planning und studierte am MIT Media Lab in der Sociable Media Group in Boston. Davor war er Research Fellow am MIT Senseable City Lab, Key-Researcher am Ludwig Boltzmann Institut für Medienkunstforschung sowie Professor an der Fachhochschule Hagenberg sowie an der Kunstuniversität Linz. Offenhubers Forschungsbereiche umfassen soziokulturelle Aspekte, Representation und Wahrnehmung städtischer Infrastruktur. Er arbeitet mit den Soundkünstlern Sam Auinger und Hannes Strobel unter dem Namen Stadtmusik zusammen. Seine künstlerischen Arbeiten wurden unter anderem am Centre Pompidou in Paris, der Armory Show in New York, ZKM Karlsruhe, Ars Electronica Linz, beim Sundance Film Festival, in der Secession Wien, bei der Seoul International Media Art Biennale und der Arte Contemporaneo in Madrid ausgestellt.

Olaf Schäfer führt als freischaffender Architekt das mit Valeria Merlini gegründete Studio Urban Resonance. Seminarleitung an der TU Berlin und Uni Stuttgart zu klingenden Architekturmodellen, Vorträge bei Tuned City, Hörstadt, Sound Studies und Forum Klanglandschaft. Preiströger des Hörstadt Essay-Wettbewerbs in Linz 2010; Forschung zur „Artikulation von Klang in der Architektur“. Master in Sound Studies/ Klanganthropologie an der UdK Berlin (2008), Architekturdiplom Universität Stuttgart (2004) am Institut für Grundlagen Moderner Architektur.

Sandra Schramke studierte von 1989 bis 1995 Architektur und Städtebau an der Universität (TU) Dortmund. 1995 – 2002 praktizierende Architektin aller Leistungsphasen in Deutschland und Spanien. 2002 – 2008 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät Architektur der Bauhaus-Universitt Weimar. Promotion zur Thematik „Die Ausstellungsarchitekturen von Charles und Ray Eames, 1959 bis 1964/65“. Anschließende Tätigkeit als Architektin. Seit 2009 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur Kultur- und Wissensgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin. Im Wintersemester 2014/15 Vertretungsprofessur im Studiengang Raumstrategien an der Muthesius Kunsthochschule Kiel.

Holger Schulze ist Professor für Musikwissenschaft an der Universität Kopenhagen. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Kulturgeschichte der Sinne, die historische Anthropologie der Medien sowie Klänge in der Popkultur. Er leitet das Sound Studies Lab, ist Herausgeber der Buchreihe Sound Studies sowie als Kurator für das Haus der Kulturen der Welt tätig.

Susanne Seyfert studierte Architektur an der TU Wien und an der IUA di Venezia, 2002 erhielt sie den Talentförderungspreis für Architektur des Landes Oberösterreich. Nach ihrem Diplom 2003 arbeitete sie in verschiedenen Büros (u.a. Coop Himmelb(l)au in Wien) und unterrichtete Entwerfen an der Kunstuniversität Linz. 2008 gewann sie zusammen mit ihrem Mann Matthias Seyfert und Dietmar Moser als „Architekturbuero1“ den ersten Preis beim internationalen offenen Wettbewerb Neubau der Anton-Bruckner Privatuniversität Linz, die im Sommer 2015 eröffnet wird. Als Architektin dieser komplexen Musikuniversität beschäftigt sie sich intensiv mit dem Thema Akustik. Zudem studierte sie als begeisterte Musikerin selbst am damaligen Brucknerkonservatorium Linz, war Preisträgerin bei „Jugend Musiziert“ und spielt Konzerte in verschiedenen Ensembles.

Jörg Trempler wurde über „Karl Friedrich Schinkels Wandbildprogramm am Alten Museum in Berlin“ promoviert. Seit 2008 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter der DFGKolleg-Forschergruppe „Bildakt und Verkörperung" an der Humboldt-Universität Berlin. 2009 – 2012 Mitarbeit an der Ausstellung „Karl Friedrich Schinkel. Geschichte und Poesie“ des Kupferstichkabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Karl Friedrich Schinkel sowie zu Bild und Bildtheorie.

Urs Walter ist Architekt und Associate Professor für Architectural Design und Building Technology an der German University Cairo, Ägypten. Zuvor lehrte er fünf Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Architektur der TU Berlin das Fach Entwerfen und Konstruieren. Schwerpunkte der Lehre sind die Entwicklung von Bildungslandschaften im Stadtteil und Methoden der Nutzerbeteiligung in Planungsprozessen. Gemeinsam mit Olaf Schäfer gründete er im Masterprogramm der TU Berlin das Entwurfsstudio Hörbare Architekturmodelle zur Erforschung auditiver Entwurfsmethoden in der Architektur.

Ariane Wilson studierte Geschichte (Cambridge University), Kunstgeschichte (Courtauld Institute of Art) und Architektur (ENSA Paris-Val-de-Seine). Von 2007-2013 war sie Assistentin beim Lehrstuhl für Architekturtheorie an der RWTH Aachen, wo sie das Seminar „Hörmal!“ gründete. Seit 2014 lehrt sie an der Ecole nationale suprieure d’architecture Paris-Malaquais (ENSAPM), sowohl im Bereich der Entwurfslehre als auch im theoretischen Bereich der „materiellen Kulturen“. Ihre letzte Forschung befasste
sich mit „Ideologien des Lehmbaus“. Ariane Wilson hat zahlreiche Artikel in Architekturzeitschriften- und Publikationen veröffentlicht, ist Mitglied der Redaktion der Zeitschrift Criticat, und Herausgeberin des Buchs „Listen! Sound worlds from body to City“ (Erscheinung Ende 2015, Cambridge Scholars Publishing).